der sturz der kometen und der kosmonauten

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Eigenproduktion
von Marina Skalova

Mit Lea Maline Hiller, Nils Torpus
Regie Melanie Durrer
Dramaturgie & Sound Sarah Calörtscher
Raum & Kostüm Linda Vollenweider
24.3. Publikumsgespräch nach der Vorstellung, mit dabei: Marina Skalova

Eine junge Astrophysikerin und ihr Vater begeben sich auf einen Roadtrip von Berlin nach Moskau. Ruppig komische Dialog-Sequenzen zwischen zweien, die sich fremd geworden sind, wechseln sich ab mit Momenten des Innehaltens. Ein Schlagabtausch der Exil-Generationen auf einer Reise, die drei Tage, vier Nächte und ein paar Milliarden Lichtjahre dauern wird. Ein berührend zartes, poetisches Drama über zwei Menschen, alleingelassen in einer Welt ohne Utopien und Ideale. Sie begegnen sich in sanft argwöhnischen Dialogen, prallen wie Galaxien ineinander und zerbrechen am Abstand zwischen ihnen. Wie ein Echo durchzieht ein musikalisches Gewebe ihre Geschichte und dringt so ins Ohr und in den Körper, mal melancholisch sphärisch, mal verspielt punkig.

«Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten» ist ein surreales Familiendrama über die Zersplitterung der Sowjetunion, über die Kommerzialisierung der Liebe, den Aufstieg des Individualismus und die damit einhergehende Entwurzelung des Individuums. Eine schmerzhaft persönliche Auseinandersetzung mit Russland und dem Leben im Exil.

Das Stück ist die erste Produktion des Kellertheaters Winterthur im Rahmen von «NEXT STEP» zur Förderung von Nachwuchskünstler:innen im Theater.

 

DIE AUTORIN
Marina Skalova wurde 1988 in Moskau geboren und ist in Deutschland und Frankreich aufgewachsen. Sie schreibt an der Schnittstelle von Sprachen und literarischen Genres. Sie veröffentlichte das zweisprachige Lyrikband Atemnot (Cheyne, 2016 / Héros-limite, 2023), das Spoken-word Gedicht Exploration du flux (Seuil, 2018) sowie Silences d’exils (en bas, 2020), ausgehend von Workshops mit Geflüchteten. In der Spielzeit 2017/2018 war sie am Theater POCHE/GVE in Genf als Hausautorin tätig, wo sie das Stück La chute des comètes et des cosmonautes schrieb, das 2019 bei l’Arche als Buch erschien. Die deutsche Fassung des Stücks, Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten wurde 2019 in Theater der Zeit publiziert und 2022 in Mannheim am Theater G7, demnächst im März 2023 am Thalia Theater aufgeführt. Sie arbeitet als Literatur- und Theaterübersetzerin aus dem Deutschen und Russischen ins Französische. Unter anderem hat sie Werke von Thomas Köck und Katja Brunner ins Französische übertragen. Auch steht sie regelmässig als Performerin mit MusikerInnen, TheatermacherInnen und anderen KünstlerInnen auf der Bühne von Theatern oder Literaturfestivals. Sie schreibt gelegentlich für deutschsprachige Zeitungen und veröffentlicht regelmässig in Literaturzeitschriften.

DAS REGIETEAM «NEXT STEP 2022/23»
Sarah Calörtscher und Melanie Durrer haben an der ZHdK ihre Komplizinnenschaft gebildet. Das gemeinsame Interesse, Musikalität und Rhythmus in Sprache und Bild zu übersetzen, hat sie seit Anfang des Studiums immer wieder zusammengeführt und kleinere Arbeiten entstehen lassen. Dies ist ihre erste Produktion als freie Theaterschaffende. Sie sehen im Theater einen sinnlichen, politischen und poetischen Raum, in dem Leerzeit und Fülle gleichermassen möglich sind. Dies ist ihre erste Produktion als freie Theaterschaffende, für welche sie sich als zusätzliche Mitstreiterin und Szenografin Linda Vollenweider ins Boot geholt haben.

PRESSE
Kritik von Thierry Frochaux, 24. März 2023 im P.S.

VIDEOS
Die Enge auf die Bühne holen - Das Regieteam im Gespräch beim RADIO STADTFILTER

"Was war besonders herausfordernd?" - Nils Torpus im Gespräch

"Was sind besondere Momente im Stück?" - Lea Maline Hiller im Gespräch

 

Fotos ©Ingo Hoehn

Gefördert durch Joh. Jacob Rieter-Stiftung, Jürg George Bürki-Stiftung, S. Eustachius Stiftung und Migros Kulturprozent