tschernobyl, my love

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Gastspiel
nach «Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft» von Swetlana Alexijewitsch

Mit Kornelia Lüdorff (Idee und Spiel)
Regie Annina Dullin-Witschi
Regieassistenz und künstlerische Mitarbeit Anne-Sophie Mentha
Bühne Doreen Back
Kostüm Myriam Casanova
Musik Robert Aeberhard
Dramaturgie Christiane Wagner

«Warum liegt das so dicht beieinander? Liebe und Tod.»

Und plötzlich sind sie wieder da, die Bilder der Sperrzone um das Atomkraftwerk Tschernobyl. Bestürzt und fassungslos über den Rigorismus des russischen Machthabers und das gegenwärtige Elend der ukrainischen Bevölkerung, beleuchten wir mit dem Soloabend «tschernobyl/mylove» das Schicksal einer Betroffenen des bisher grössten Unfalls in der Geschichte der Kernenergie.
In der Nacht vom 26. April 1986 ist Wassili Ignatenko unter den ersten Feuerwehrmännern vor Ort. Block 4 ist explodiert. Keiner spricht von radioaktiver Strahlung. Wenige Kilometer entfernt wartet seine Frau Ljudmila auf seine Rückkehr. Doch die Männer werden nach ihrem Einsatz isoliert, dann in ein Krankenhaus nach Moskau ausgeflogen. Ljudmila lässt sich weder von Soldaten, noch von den Ärztinnen und Ärzten verjagen. Sie verschweigt sogar ihre Schwangerschaft, denn sie will bei ihrem Mann sein. Die Liebe lässt ihr keine andere Wahl.

Das 1997 erschienene Buch «Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft» der Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch gehört zu den wichtigsten Dokumenten der Atomkatastrophe von 1986. «tschernobyl/mylove» erzählt von den verheerenden Auswirkungen der Reaktorkatastrophe in der Ukraine anhand der Erlebnisse von Ljudmila Ignatenko. Eine Geschichte des Zerfalls und der Liebe. In Zusammenarbeit mit dem Musiker Robert Aeberhard werden verborgene Innenwelten ausgelotet, die durch Töne und Licht sichtbar werden.

Nach dem Solostück «Anna Politkowskaja», zeigt Kornelia Lüdorf mit «tschernobyl/mylove» einen weiteren intensiven Soloabend.

 

Gefördert durch Kulturstadt Bern und Kanton Bern

©Fotos: Robert Aeberhard